Kakaozeremonie in der Gruppe

Eine Kakaozeremonie in der Gemeinschaft zu feiern ist etwas sehr kraftvolles. Wenn mehrere Menschen mit guter Energie und Intention zusammen kommen und sich in einem geschützten Raum befinden, wirkt eine Kraft, die ich hier mit Worten nicht beschreiben kann. Du hast es bestimmt auch schon selbst erlebt, zum Beispiel in einer schönen und von Herzen gestalteten Yogastunde.

Leider ist es aus der Mode gekommen, Zeremonien zu feiern. Aber sie tun uns – insbesondere unseren Herzen – sehr gut.

Durch das schöne Setting, den leckeren Kakao und die jeweiligen Aktivitäten ist eine Kakaozeremonie Wellness für Körper, Geist und Seele. Wir treten mit Hilfe der Wirkung des Kakaos in die Verbindung des Kollektivs ein. Wir fühlen uns so wieder eingebunden ins Große Ganze, der Quelle unseres Ursprungs. Das wirkt sich sehr wohltuend auf unser Nervensystem, Herz und Psyche aus.   

Wie wirkt eine Kakaozeremonie?

Im Laufe einer Zeremonie mit Kakao kommen wir auf eine Ebene, wo unser Verstand mal in den Hintergrund rücken darf und unser Bewusstsein und unser Herz aktiv in den Vordergrund kommen. Das sind die Teile in uns, die frei sind von gesellschaftlicher Konditionierung, Zweifeln und begrenztem Denken. Das hat nichts mit Kontrollverlust zu tun, sondern ist einfach eine andere, tiefere Wahrnehmung im Hier und Jetzt.

Wir haben so die Möglichkeit, die größeren Zusammenhänge des Lebens zu erkennen, unseren Lebensweg aus der Vogelperspektive zu betrachten und gegebenenfalls neue Lösungen zu aktuellen Fragen zu empfangen. 

Wie kann ich mir den Ablauf und das Setting vorstellen?

Eine Kakaozeremonie in der Gemeinschaft kann ganz unterschiedlich aussehen. Ursprünglich kommt die zeremonielle Anwendung aus dem Schamanismus, was auch dort auf verschiedene Art und Weise begangen wird. Es gibt keine Anleitung oder starre Regeln. Eine Kakaozeremonie ist auf die Bedürfnisse ihrer Teilnehmer ausgerichtet, damit der Kakao seine volle Wirkung entfalten kann. 

Den Rahmen einer Zeremonie bildet der bewusst kreierte Raum, der eröffnet wird, damit  eine gemeinsame Gruppenerfahrung stattfinden kann, und der später wieder bewusst geschlossen und von allen verlassen wird. 

In der Regel wird eine Kakaozeremonie von einer oder mehreren Personen veranstaltet, die in der Zubereitung von zeremoniellem Kakao und dem Halten von Raum für andere erfahren sind. Mit ihrer Erfahrung können diese Personen auch den Einzelnen bei Bedarf zur Seite stehen und unterstützen.

Der spirituelle Raum hat als Fixpunkt meist eine wunderschöne Anordnung von Kristallen, Blumen oder sonstigen Gegenständen in der Mitte, die der Natur entstammen, ein sogenanntes Mandala. Dies dient zur Kreation des Raumes auf materieller Ebene. 

Die Teilnehmer sitzen im Kreis auf dem Boden und stellen sich eventuell kurz mit Namen vor, damit jeder weiß wer diesen besonderen Raum mit ihm teilt. 

Es kann dazu auch noch eine Intention oder ein Wort geteilt werden, um den Kreis zu eröffnen.

Der Kakao wird eingegossen und jeder erhält seine persönliche Tasse. Eine schöne Geste ist es, den Kakao jeweils dem anderen zu überreichen.

Danach wird durch einen bewussten Moment der Kakao als „plant spirit“, als Heilpflanze wertgeschätzt. Durch ein Innehalten wird die Dankbarkeit gespürt, in die Verbindung zu treten. Das ist auch der Zeitpunkt, wo jeder seine Intention nun bewusst setzen kann. Es gibt unzählige schöne Möglichkeiten, um dies anzuleiten! Lasse dich da einfach darauf ein und lasse dich führen.

Welche Elemente beinhaltet eine Kakaozeremonie?

Nach dem achtsamen Trinken werden dann weitere Aktivitäten angeleitet die ineinander überfließen, wie zum Beispiel Atemübungen, Meditation, Klangreisen, Tanz und Musik.

Die Übungen helfen den Teilnehmern, in den oben beschriebenen Erfahrungsraum einzutreten. Jede Zeremonie ist anders, und ist an der Person ausgerichtet, die sie gestaltet.

Das bewusste Schließen des Kreises  ist ein ebenso wichtiger Bestandteil der Zeremonie. Es dient zur Integration der tiefen Räume, in die die Teilnehmer möglicherweise während ihrer Kakaoreise gereist sind, und auch um jeden wieder sanft zurückzuholen.  

​Kann ich auch direkt selbst Zeremonien anbieten?

Bevor du selbst Kakaozeremonien anbietest, empfehle ich dir, eine persönliche Beziehung zu Kakao aufzubauen, damit du selbst erfährst und verstehst, wie diese Pflanzenmedizin in deinem Körper wirkt. Die beste Methode dazu besteht darin, dir dein eigenes Ritual zu kreieren und die Wirkung und den Spirit des Kakaos erstmal für dich zu erleben. Dies wird dir helfen, andere zu begleiten.

Fazit

Kakaozeremonien werden immer beliebter, weil sie Orte sind, an denen Menschen auf neue Weise miteinander in Kontakt treten können.  Sie sind Wellness pur und bieten die Gelegenheit, dass wir uns wieder mit den tiefen, alten, weisen Teilen von uns verbinden. Und sie erinnern uns daran, wie kraftvoll es ist, sich in Gemeinschaft zu versammeln.

Das Zusammenkommen, um Kakao zu trinken kann Heilung und eine tiefe Verbindung zu sich selbst und zu den anderen schaffen. Inspiration, Co-Kreation und Co-Evolution entstehen. Eigentlich eine ganz logische Sache, da Menschen die ähnlich ticken zusammen kommen und so auch neue Freundschaften entstehen. 

Kakao als medizinische Pflanze als solche zu entdecken und wahrzunehmen wirkt sich direkt positiv auf unser persönliches Wohlbefinden, aber auch auf unser globales Ökosystem aus. Heilung in den Herzen als auch auf globaler Ebene kann so stattfinden.